Löwenzahnhonig

Löwenzahnhonig

Bedeutung für Imker

Biene sammelt auf einer Löwenzahnblüte Pollen und Nektar für den Löwenzahnhonig

Quelle: Wikipedia, Glibber23 - Eigenes Werk, CC0

Löwenzahnhonig als Sortenhonig ist nicht besonders häufig. An unseren Bienenständen in der Region erreichen wir den für Sortenhonig notwendigen Löwenzahnanteil von 50 % nicht, denn jetzt im Frühjahr blühen um unsere Bienenstände herum viele weitere für die Bienen attraktive Trachtpflanzen. Die Bienen sammeln am Morgen Nektar und Pollen beim Löwenzahn und wechseln am Nachmittag zu einer weiteren Trachtquelle.

Die Pflanze ist jedoch sehr stark verbreitet und für die Entwicklung der Bienenvölker im Frühling sehr wichtig. Der Löwenzahn kommt auf Fettwiesen vor. Auf sehr intensiv bewirtschafteten Futterwiesen verschwindet jedoch selbst der Löwenzahn.

Der Pollen und der Nektar vom Löwenzahn wird von den Bienenvölkern für die Aufzucht der Bienenlarven verwendet. Von der gesamten Tracht wird nur ein Teil im Honigraum eingelagert. Selbst ein geringer Anteil Löwenzahnnektar verleiht dem Frühlingshonig eine intensive gelbe Farbe. Die Farbe ist auf eine gelbe Ölschicht zurückzuführen, welche die Löwenzahnpollen umgeben. 

Löwenzahnhonig

Der Löwenzahnnektar hat einen sehr hohen Zuckeranteil mit 55 %. Je höher der Zuckeranteil ist, desto weniger Wasser müssen die Bienen verdunsten um Honig mit einem tiefen Wassergehalt einlagern zu können. Entsprechend hat der Löwenzahnhonig einen tiefen Wassergehalt. Der mit 55 % hohe Anteil an Glukose führt dazu, dass Löwenzahnhonig sehr rasch kristallisiert. Meistens innerhalb wenigen Wochen nach der Ernte. Die Kristalle sind sehr fein. Wird der Löwenzahnhonig nicht cremig gerührt kann er sehr hart auskristallisieren.

Die Farbe des Löwenzahnhonigs ist leuchtend gelb.

Der Geruch ist sehr intensiv und wird als tierisch beschrieben – vergleichbar mit dem Geruch einer zerdrückten Löwenzahnblüte.

Auch im Geschmack ist der Löwenzahnhonig intensiv und riecht frisch und fruchtig.

Auf dieser mikroskopischen Aufnahme eines Löwenzahnhonigs sind die zwei Pollenkörner mit der gelben Ölschicht gut zu erkennen (Vergrösserung 400x).

Pollen von Löwenzahn gelangt in kleinen Mengen in den Löwenzahnhonig

Quelle: ALP forum 2005, Schweizer Sortenhonige.

Pflanze und Verbreitung

Der Löwenzahn gehört zu den bekanntesten Blüten der Schweizer Landschaft. Jedes Kind hat schon mit den holen Stängel des Löwenzahns Wasserleitungen gebaut und die Schirmchensamen in den Wind geblasen.

Die gelben Wiesen sind primär in den Voralpen auf 400 – 800 m ü.M. anzutreffen. Er wächst in den Bergen jedoch bis 2500 m ü.M. Der Löwenzahn ist eine sehr formenreiche, rosettenbildende Pflanze. Die Blume besteht aus bis zu 200 Einzelbülten und jede Einzelblüte hat einen kleinen Tropfen Nektar zu bieten. Mit dem ersten Grasschnitt im April oder Mai verschwindet der Löwenzahn im Flachland. In höheren Lagen blüht er bis in den Juni.

Verbreitung von Löwenzahn in der Schweiz

Quelle: www.infoflora.ch

 

Quellen und weiterführende Literatur:

  • Gruber, J., Flammer, D., Müller, S. (2021) Honig der Alpen. Das kulinarische Erbe der Alpen. 
  • ALP forum 2005, Nr. 23 d (Neuauflage 2008), Agroscope, Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement.
  • Honigsorten-Bezeichnungen (2014). Deutscher Imkerbund e.V., Wachtberg.
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