Kristallisierter versus flüssiger Honig, das ist primär eine Geschmackssache. Sicher ist, dass flüssiger Honig den Kindern eher über die Finger läuft, als cremiger Honig oder kristallisierter Honig. Sicher ist auch, dass die Kristallisation von Honig kein Hinweis auf ungenügende Qualität ist. Im Gegenteil ein Qualitätskriterium von Honig ist, dass möglichst wenig Wasser im Honig enthalten ist. Honig mit einem geringen Wasseranteil ist reifer und länger haltbar. Je tiefer der Wasseranteil ist, desto rascher kristallisiert der Honig. Früher oder später kristallisiert jeder Honig. Waldhonig mit einem tiefen Anteil an Traubenzucker bleibt länger flüssig, als ein floraler Frühlingshonig.
Unser Berghonig aus Klosters ist jetzt nach gut vier Monaten ganz natürlich kristallisiert. Am Rand des Honigglases bilden sich Kristallblumen. An diesen Stellen hat sich der Honig zusammengezogen und vom Glas abgelöst.
Wie kannst du den Honig wieder flüssig machen?
Dazu gibt es m.E. drei Möglichkeiten:
1. Ein guter Weg ist das Wasserbad. Insbesondere für kleinere Gläser kann ein Wasserbad mir rund 50°C Wasser ein rascher unkomplizierter Weg sein. Sobald der Honig weich wird, wird dieser ei paar Mal gerührt und so möglichst homogen erwärmt.
2. Die neueren Umluftbacköfen können heute bei 50°C Umluft eingestellt werden. Über Nacht verflüssigt sich der Honig von bis zu 10 Honiggläsern.
3. Die dritte Möglichkeit ist ein warmer Ort im Haus, z.B. über einer Heizung oder einem Kachelofen. Wichtig ist, dass auch da die Temperatur 50°C nicht überschreitet.
Keine guten Lösungen sind: Honig auf die Fensterbank hinter der Glasscheibe zu stellen, weil das UV vom Sonnenlicht die Enzyme zerstört und auch die Microwelle zerstört die wertvollen Enzyme im Honig.
Auf zwei Punkte möchte ich dich noch hinweisen:
Wasserstoffperoxid ist eine wichtige antibiotische Substanz im Honig. Diese wird bei der Hitze zerstört. Jedoch hat es im Honig noch viele weitere nicht-peroxide Stoffe, wie Säuren, Basen, neutrale und flüchtige Stoffe, welche ebenfalls antibakterielle Wirkung haben und gegen Licht und Wärme weitgehend unempfindlich sind. Die Wirkungsweise dieser Stoffe ist bis heute noch ungenügend erforscht.
Bei der Lagerung von Honig wird landläufig empfohlen, Honig kühl, sprich bei 16 – 18°C zu lagern. Am besten für den Honig ist jedoch der Tiefkühler. Im Tiefkühler bei minus 15°C hingegen ist die Mobilität der Moleküle so stark begrenzt, dass sich fast keine Kristalle bilden können und wenn dann nur sehr feine. Also wenn beim nächsten Mal ein Honigglas zu viel eingekauft wird, kannst du dieses mal in den Gefrierschrank legen statt in den Vorratsschrank.
Willst du mehr zur Kristallisation von Honig erfahren, kannst du hier weiterlesen.
Willst du mehr zur antibakteriellen Eigenschaft von Honig erfahren, kannst du hier weiterlesen.