Bienenvölker machen Ferien
Ende Mai anfangs Juni sind im Flachland nur noch wenige Pflanzen am Blühen. Für die Bienen wird das Nahrungsangebot an Pollen und Nektar knapp. Bis später im Sommer dann die Lindenbäume blühen und im Wald die Fichtentracht einsetzt. Für die Entwicklung der Bienenvölker im Sommer kann eine Wanderung in ein blütenreiches Berggebiet die Vitalität der Völker stärken, was sich bis in den nächsten Frühling positiv auswirken kann. Bei guter Witterung kann auch mit einem guten Honigertrag gerechnet werden.
Unsere Bienenvölker halten wir in Holzmagazinen. Diese wiegen ohne Honigzargen zwischen 20 – 30 kg und können so zu zweit gut transportiert werden.
Eine Wanderung mit Bienenvölkern ist nur mit gesunden und vitalen Völker erlaubt. Damit keine Krankheiten (Sauerbrut, Faulbrut, usw.) verbreitet werden, wird jedes einzelne Volk vom Bieneninspektorat des Kantons Zug vorgängig auf deren Gesundheit überprüft. Liegt das Gesundheitszeugnis vor, steht der Wanderung nichts mehr im Wege.
Da zu dieser Jahreszeit die Bienen bereits morgens um 4:30 Uhr die Arbeit beginnen und als erstes Wasser und Pollen sammeln, muss der Imker sehr früh die Fluglöcher verschliessen, damit die Flugbienen, welche später unterwegs wären, auch mitreisen können. Je ruhiger und kürzer die Fahrt, desto weniger werden die Bienen gestresst.
Am Feriendomizil öffnet der Imker rasch die Fluglöcher der Bienenvölker. Die ersten Bienen schnuppern an der frischen Luft und erkunden blad die Umgebung. Nach weniger als zwei Stunden bringen die ersten Bienen bereits frischen Pollen zurück zum Bienenvolk. Schon am Mittag nach wenigen Stunden fühlen sich die Bienen wie zu Hause und gehen ihrer Sammeltätigkeit nach.
Dieses Jahr reisten wir mit einigen Bienenvölkern nach Klosters im Kanton Graubünden in die Ferien. Während fünf oder sechs Wochen dürfen sich die Bienen in der kühleren frischen Bergluft an einer Vielzahl von Blüten stärken. Und wir freuen uns auf den leckeren Berghonig. Mit etwas Glück können wir sogar Alpenrosenhonig ernten. Denn unser Bienenstand steht oberhalb des Dorfes am Südhang des Älpeltispitz beim Alpenrösli. Wie es der Flurname verspricht, leuchten die steilen Bergflanken von Juni bis Juli im rosa Kleid der Alpenrosen.
Die Alpenrose ist aus botanischer Sicht keine Rose, sondern ein Rhododendron Art. Sie ist immergrün und wird der Familie der Heidekrautgewächse zugeordnet. In ihrer Schönheit steht sie den echten Rosen um nichts nach. Alpenrosenhonig ist hell leuchtend und hat einen sehr feinen, mild fruchtigen Geschmack. Dieser sehr besondere Honig erfreut sich zunehmender Beliebtheit und gilt als eine Rarität.