Vespa Mandarinia: Informationen für Imker und Bieneninteressierte
Die Vespa Mandarinia, allgemein bekannt als Asiatische Riesenhornisse, hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer beeindruckenden Größe und der potenziellen Bedrohung für Honigbienenpopulationen zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Diese Hornissenart ist für ihre aggressive Jagd auf andere Bienenarten bekannt und kann erhebliche Schäden an Bienenkolonien verursachen.
Beschreibung der Vespa Mandarinia
Die Vespa Mandarinia ist mit bis zu 5 cm Länge und einer Flügelspannweite von 7,5 cm die grösste Hornissenart der Welt. Ihr Kopf ist gross und hat markante mandelförmigen Augen. Sie besitzen ein kräftiges gelb-schwarzes Warnfarbmuster auf dem Abdomen.
Quelle: Vespa mandarinia (ufl.edu), Foto von Scott Camazine.
Quelle: Wikimedia Commons.
Unterschied im Jagdverhalten zur Vespa Velutina
Während die Vespa Velutina, welche sich aktuell rassant in der Schweiz verbreitet, hätte die Vespa Mandarinia ein noch viel aggressiveres Jagdverhalten. Während Vespa velutina einzelne Bienen vor dem Bienenstock abfängt, greift die Vespa mandarinia in Gruppen an. Dazu rekrutieren sie ihre Schwestern um koordiniert einen "Schlachtzug" durchführen. Sie überwältigen das Bienenvolk innerhalb weniger Stunden (vgl. Video am Ende). Sie töten und zerlegen die Bienen. Sie fressen den nährstoffreichen Thorax, die Bienenpuppen und Larven und verfüttern diese auch an ihren Nachwuchs. Diese Art der Jagd kann innerhalb weniger Stunden zur Zerstörung eines Bienenvolkes führen.
Lebensraum und Verbreitung der Vespa Mandarina
Ursprünglich in den Wäldern Ostasiens beheimatet, haben sich diese Hornissen in verschiedenen Teilen der Welt ausgebreitet. Ihr natürlicher Lebensraum sind tiefe Wälder und ländliche Gebiete, wo sie in Baumstämmen oder unterirdischen Nestern leben. 2019 wurden erste Asiatische Riesenhornissen in Kanada und USA entdeckt. Sie gilt als invasive Art und wird bekämpft (Moo-Llanes, 2021). In Europa ist die invasive Art noch nicht präsent.
Quelle: Wikimedia Commons.
Mögliche Präsenz in der Schweiz
Obwohl die Vespa Mandarina in der Schweiz bisher nicht gemeldet wurde, ist es wichtig, die klimatischen Bedingungen und die Biodiversität zu berücksichtigen, um das Risiko einer möglichen Invasion und deren Auswirkungen auf lokale Bienenpopulationen zu bewerten. Die Schweiz hat ein gemäßigtes Klima, das für die Vespa Mandarina möglicherweise geeignet sein könnte, sollte sie eingeführt werden.
Mögliche Auswirkungen auf unsere Bienenvölker
Unser Bienen (Apis mellifera) haben wahrscheinlich keine Verteidigungsmöglichkeit gegen die Asiatischen Riesenhornissen, insbesonder dann nicht, wenn eine Vielzahl von Hornissen den Bienenstock überfällt. Der Stachel ist gegen diese Eindringlinge nicht effektiv. Eine bekannte Strategie von Bienen, wie einzelne Wespen überwältigt werden können ist die Hitzekugel. Dabei stürzen sich viele Bienen auf den Eindringling und erhöhen durch Aktivierung ihrer Flugmuskulatur die Temperaturen im inneren dieses Bienenknäuels auf mehr als 46 °C. Damit werden die Hornissen von den Bienen praktisch gedämpft und ersticken.
Fazit
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn ich als Imker zuschauen müsste, wie diese Hornissen unsere Bienenvölker abschlachten. Wahrscheinlich wäre dies das Ende unserer Imkerei.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Wu Guangnan & Wang Zhenyou. (2022). A framework for predicting the location of Vespa mandarinia nests via deep learning approach. 2022 IEEE Conference on Telecommunications, Optics and Computer Science (TOCS).
- Abou-Shaara, H., & Elbanoby, M. (2020). A Bioinformatics Study to Detect the Genetic Characteristics of Vespa Hornets (Hymenoptera: Vespidae). Gazi Entomolojik Arastirmalar Dernegi.
- Moo-Llanes, D. (2021). Inferring Distributional Shifts of Asian Giant Hornet Vespa mandarinia Smith in Climate Change Scenarios. Neotropical Entomology. Link