Kastanienhonig

Kastanienhonig

Bedeutung für Imkerei

Die Edelkastanie gehört zu den bedeutendsten Trachtpflanzen in der Schweiz. Im Kanton Tessin stellt die Edelkastanie die Haupttracht dar. Am südlichen Ufer des Vierwaldstättersees von Küssnacht über Greppen, Weggis, Vitznau und Gersau ernten Imker Honige mit Kastanienaromen. Am Zugersee sind primär in der Gemeinde Walchwil Kastanienbestände anzutreffen.

Die kleinen Edelkastanienbestände in unserer Region genügen in der Regel nicht für einen sortenreinen Kastanienhonig. Kastanienhonig ist jedoch ein sehr aromatischer Honig, welcher sensorisch auch in Mischhonigen rasch dominant ist. 

Kastanienhonig

Kastanienhonig entsteht primär aus dem Blütennektar der Pflanze. Der Zuckergehalt im Nektar von Kastanienbäumen liegt bei rund 37 %. Der Anteil an Fruktose ist im Bereich von 57 - 59 % eher hoch, weshalb der Honig lange flüssig bleibt. Der Anteil an Glukose liegt bei 25 - 32 % und Sacharose bei 8 - 18 %. Die Zusammensetzung führt dazu, dass der Honig langsam und grobkörnig kristallisiert. Der Kastanienbaum kann jedoch auch Honigtau absondern. 

Die Farbe des Kastanienhonigs ist meistens dunkel bis bernsteinfarben. Je dunkler der Honig ist, desto höher liegt der Anteil an Honigtau. 

Der Geruch von Edelkastanienhonig ist sehr intensiv. Er erinnert an feuchtes Eichenholz. Der Honig hat markante bittertöne und ist weniger süss. Der Geschmack bleibt lange im Gaumen. Er kommt in Kombination mit Frischkäse sehr kontrastreich zur Geltung. 

Auf dieser mikroskopischen Aufnahme eines Kastanienhonigs sind die Pollenkörner zu erkennen (Vergrösserung 400x).

Quelle: ALP forum 2005, Schweizer Sortenhonige.

 

Pflanze und Verbreitung

Die Kastanie stammt aus Südosteuropa und Kleinasien. Sie ist mit den Eichen eng verwandt. 98 % des Vorkommens in der Schweiz liegt auf der Alpensüdseite. Über die Hälfte der Bestände sind unterhalb von 640 m ü.M. Ihre
höchste Baumgrenze liegt bei 1250 m ü.M. Diese wärmeliebende Baumart gedeiht oft an steilen Süd- bis Westhängen. Die Kastanie blüht vom Juni bis in den Juli.

Quelle: Landesforstinventar, www.lfi.ch

Quelle: Wikipedia, User:Kilom691 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, 

 

 

Quellen und weiterführende Literatur:

  • Gruber, J., Flammer, D., Müller, S. (2021) Honig der Alpen. Das kulinarische Erbe der Alpen. 
  • ALP forum 2005, Nr. 23 d (Neuaufl age 2008), Agroscope, Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement.

 

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