Zucker ist der wichtigste Brennstoff für unsere Körperzellen. Hier erfährst du welche Zuckerarten im Honig sind.
Welche Zucker gibt es?
Zucker besteht aus einem oder mehreren Molekülen. Ist nur ein Molekül beteiligt, spricht man von Einfachzucker, bei zwei von Zweifachzucker, bei drei bis zehn Molekülen von Mehrfachzucker und sind es sogar mehr spricht man von Vielfachzucker.
- Die häufigsten Einfachzucker (Monosaccharide) sind: Fruchtzucker (Fruktose), Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose). Diese Zucker sind in Früchten, Trauben enthalten.
- Der häufigsten Zweifachzucker (Disaccharide) ist unser Haushaltszucker (Saccharose). Er besteht aus einem Molekül Glukose und einem Molekül Fruktose. Auch Milchzucker (Laktose) und Maltose (Malzzucker) sind Zweifachzucker.
- Die Mehrfachzucker (Oligosaccharide) wie Raffinose, Stachyose und Verbascose sind in Hülsenfrüchten vorhanden.
- Die Vielfachzucker (Polysaccharide) wie Stärke, Zellulose, Dextrine und Glykogen finden sich im Vollkornbrot und in Kartoffeln.
Interessante Fakten über Zucker
- Je länger die Molekülketten sind, desto besser für den Körper. Denn bei langen Molekülketten braucht der Körper mehr Zeit, um diese aufzuspalten, entsprechend länger liefern die Nahrungsmittel Energie.
- Fruktose ist doppelt so süss, wie Glukose und wird in der Lebensmittelindustrie gerne zum Süssen eingesetzt.
- Der Körper bevorzugt Glukose vor Fruktose, denn Glukose gelangt mithilfe des Hormons Insulin schnell aus dem Blut in die Zellen und wird bei Aktivität in den Zellen verbrannt, während Fruktose zuerst über das Blut in die Leber gelangt und dort zu Fett umgebaut wird.
- Ein Gramm Fruktose oder Glukose liefert 4,1 Kilokalorien (kcal) pro Gramm.
Welche Zucker sind im Honig?
Im Schweizer Lebensmittelbuch (SLMB 23A) und in den Leitsätzen des deutschen Lebensmittelbuchs (Leitsätze für Honig, 3.1.3) habe ich erste spannende Hinweise gefunden:
- Im Honig sind etwa 10 – 15 % wertvolle Mehrfachzucker enthalten.
- Die grössten Zuckeranteile haben Fruktose und Glukose.
- Weitere Zucker wie Maltose, Turanose, Trehalose, Isomaltose, Erlose, Melezitose, Raffinose und Maltotriose können auch enthalten sein.
- Honigtauhonige haben mehr höhermolekulare Zucker und enthalten fast keine Saccharide.
Honigtauhonige (Honeydew honey), wie Waldhonig, enthalten weniger Fruktose, als Blütenhonige (Blossom honey) und auch weniger Glukose. Also insgesamt weniger Einfachzucker.
Welche Zucker sind in unserem Bio Honig?
Die nachfolgende Darstellung zeigt den Anteil von Einfachzuckern aus einer Vielzahl von Proben aufgeteilt in Honigtauhonige und Blütenhonige. Die grauen Balken zeigen die Verteilung der Anteile. Honigtauhonige enthalten generell weniger Einfachzucker als Blütenhonige (Ruoff, 2006). Der grüne Pfeil zeigt die Anteile unseres Waldhonigs und des Bergblütenhonigs im Vergleich zu anderen gemessenen Honigen. Auffallend ist, dass unser Waldhonig mit 52.2 % sehr wenig Einfachzucker enthält (Eurofins, Waldhonig, 2022) und auch der Bergblütenhonig enthält mit 66 % (Eurofins, Bergblütenhonig Klosters, 2022) zwar deutlich mehr Einfachzucker, jedoch weniger als der Durchschnitt der Blütenhonige.
Berücksichtigen wir beim Waldhonig zu den 52 % Einfachzucker noch den Wasseranteil von rund 18 %, verbleiben über 30 % höhermolekularen Zucker, die enthalten sind. Beim Bergblütenhonig aus Klosters liegt der Anteil an höhermolekularen Zucker bei etwa 16 %.
Fazit: Mit dem hohen Anteil an höhermolekularen Zuckern ist Waldhonig für den Körper am wertvollsten.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Deutsches Lebensmittelbuch, Leitsätze für Honig (2011), BAnz Nr. 111a.
- Eurofins, (2022), Prüfbericht AR-22-TT034302-01, Bergblütenhonig Klosters GR.
- Eurofins, (2022), Prüfbericht AR-22-TT033661-01, Waldhonig Sigigen Luzern.
- Ruoff, Kaspar (2006), Authentication of the Botanical Origin of Honey, Dissertation ETH Nr. 16857.
- Schweizer Lebensmittelbuch, SLMB (2003), Bienenprodukte, 23A Honig.