Weidenhonig
Bedeutung für Imkerei
Die Weiden gehören zu den ersten Trachtpflanzen im Jahr. Zu der Zeit, wenn die Weiden blühen pflegt das Bienenvolk viel Nachwuchs. Deshalb ist zu dieser Zeit der Eigenbedarf an Nektar und an Pollen sehr gross.
In der Schweiz und hier im Kanton Zug haben wir zwar am Seeufer und entlang der Flüsse viele Weiden. Jedoch kenne ich keinen Imker der den Weidenhonig schleudert. Sehr oft sind die Honigräume noch gar nicht aufgesetzt.
Auf der Weidenblüte sammelt die Biene Pollen und Nektar:
Um Weidenhonig gewinnen zu können wäre es sehr wichtig, dass die Bienenvölker sehr stark überwintern (vgl. Bienen im Winter). Früh im März müsste der Imker den Brutraum des Volkes auf wenige Waben einengen und damit das Volk dazu zwingen den gesammelten Nektar in separaten Waben im Honigraum einzulagern. Selbst dies ist ein riskantes Unterfangen, denn sehr oft wird es bei uns im April nochmals richtig kalt. Wenn die Bienen dann keine Vorräte mehr haben können sie sehr rasch verhungern.
Weidenhonig
Der Weidenhonig ist in ganz Europa sehr rar. Es handelt sich um einen hellen, aroma-schwachen Honig. Er enthält in der Regel viel Pollen. (ALP forum 2005)
Auf dieser mikroskopischen Aufnahme von Pollen der Salweide (Salix Caprea)
Quelle: Salix caprea – Pollen-Wiki (tstebler.ch)
Pflanze und Verbreitung
Die Weide, lat. Salix, ist eine Pflanzengattung die in vielen Klimazonen und allen Weltregionen verbreitet ist. Die Weide ist zweihäusig, das bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Für die Imkerei ist die Sal-Weide wahrscheinlich am bedeutendsten. Die männliche und weibliche Salweide ist reich an Nektar, Pollen spendet jedoch nur die männliche Pflanze.
Der Weidenpollen ist sehr werthaltig für die Bienenernährung und fördert damit die Gesundheit der Bienenvölker im Frühling.
Die nachfolgende Karte zeigt die Verbreitung der Sal-Weide in der Schweiz:
Quelle: atlas.infoflora.ch
Legende: grüner Kreis bedeutet eine validierte Fundmeldung nach 2017; grüner Punkt bedeutet eine validierte Fundmeldung vor 2017. Pink bedeutet noch nicht validiert.
Die nachfolgende Ilustration zeigt die Salweide. Auf der linken Seite die männlichen Blüten mit Pollen und auf der rechten Seite die weibliche Blüte, welche auch Nektar enthält.
Quelle: Von www.biolib.de, Original book source:Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz1885, Gera, Germany, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8793
Quellen und weiterführende Literatur:
- Gruber, J., Wessely, N., Hummer, W. (2017) Die Reise des Wanderimkers. Wie Honig zu seinem Geschmack kommt.
- ALP forum 2005, Nr. 23 d (Neuaufl age 2008), Agroscope, Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement.